In Venedik war ich nie, ist es schön dort? Weiss nicht wie... Mann schenkt mir die Lust zum schreiben, was mir Freude macht, als würde ich mich durch das Schreiben kafkaesk fühlen, was meiner Seele dient, diese vom Alltag zu befreien. Schon suche ich ein Fenster zwischen den frischen Zeilen hindurch in den Traum. Schon herscht das Gefühl als hätte man einen Eichendorf in sich: Utopisierte Natur, voll mit Hexen und Engel, wo man bumst solange man will. Und nun dieser Augenblick, wo ich stoppe zu schreiben, muss unbedingt Heine erscheinen, und mit seinem jungdeutschen Schwert meinen Weg zur Befreiung in dieser Traumwolke vernichten, indem er tut diese mit Politik zu durchreissen. Weshalb wurde er überhaupt verbrannt, oder seine Bücher, so wie es heute heisst. Ruft den Luther her, vielleicht hilft er uns weiter, er findet bestimmt eine Lösüng, während wir noch gar nicht verstehen, was zu verbessern ist. Ach da sehe ich den Broch, daneben steht auch die Mutter Gisson. Was ist hier schon der Unterschied zwischen den beiden, wenn ich beide nie im Leben gesehen habe. Ist es wichtig, dass einer der Autor und die ander die Protagonistin ist. Wer tut einiges Verzaubern, dass ist uns wichtig ... Ich fahre lieber fort bevor ich dem Marius begegne. Dieser Hitler änhliche Typ lockt naemlich das ganze Dorf hinter sich, während der arme Gregor kaum aus dem Bett kann und Joseph K. Đm Gefängnis steckt, ohne dass er weiss, woran er überhaupt Schuld ist. Nachdem ich geatmet und für eine Sekunde die Augen geschlossen habe, fühle ich Canettis Stachel in mir. Es hängt irgendwo an meiner Brust, als verhindere es mich vom Schreiben aufzustehen. Ich kann mich weder an den Anfang errinnern noch finde ich einen Ausweg. Es sei denn, mir fehlt es an der Kraft. Kein Sturm und Drang. Das Wetter ist hier mehr existenzialistischer. Wobei mir gerade einige Namen aus der Frauenliteratur einfallen, als würde ich Identitaetsprobleme haben. Ich zünd mir lieber eine Duftkerze an. Dann herscht vielleicht ein bischen Romantik, oder Bidermeyer wäre besser. Diese sind ja Realitaetsbewusst, doch wollen nichts damit zu tun haben. Ich find den Ausweg doch nicht mehr. Ich glaube, ich habe mich in Dürrenmatts Labyrinth verlaufen. Er meint ja, unser Heute soll zu spät dafür sein, einen Ausweg zu finden, oder irgend sowas Ähnliches. Kurz zusammengefasst ist dieser Text nur blödsinn. Es war eine fünf minutige Pause, bis ich mich wieder bereit fühle an meiner Arbeit weiterzumachen.
Mgr. A. Cem Elmali